Während die
Schalungsfabrikanten den Markt mit neuen Schalungssystemen für Wände, Decken,
Stützen und Spezialbauwerke förmlich überschwemmen, finden die obengenannten
Schalungsarten recht wenig Beachtung. Wohl werden in letzter Zeit einige
Abschalungswinkel und Stirnschalungspatente angeboten, doch mit recht
bescheidenen Angaben über zulässige Belastungen, Abstände der Abstützungen
usw.. Dabei wird besonders bei
den Fundament-, Gruben- und Leitungskanalabschalungen immer wieder
improvisiert und niemand macht sich Gedanken, wenn bei der 100 m langen
Abwicklung einer Fundamentplatte bis zu 40 Abstützungen im Betrage von Fr.
400.-- zuviel angebracht werden. Diese Schalungen, welche jahraus, jahrein
immer wieder erstellt werden müssen, verdienen besondere Beachtung.
Bekanntlich sind es viele Kleinigkeiten,
die sich über die ganze Bauzeit summieren und schlussendlich über
Gewinn oder Verlust jeder einzelnen Baustelle entscheiden. Bei den grossen
Betonkubaturen und Schalungsflächen wird der Preis sowieso äusserst knapp
kalkuliert, so dass bei allen kleineren Arbeiten vermehrt darauf zu achten
ist, dass der Arbeitsaufwand gering bleibt.
Stirnschalungsdruck
Über den Schalungsdruck bei Wänden existiert eine Vielzahl von
Abhandlungen. Angaben über den Betondruck auf Fundament- und Stirnschalungen sind jedoch in keiner Fachliteratur zu finden.
Unter Beachtung der dynamischen Wirkung der Vibriernadel kann mit
folgendem Fundament- und Stirnschalungsdruck pro m' gerechnet werden.
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Demnach beträgt z.B. der Schalungsdruck einer 30 cm starken Fundamentplatte 1,1
kN/m (110 kg/m) und bei einem 60 cm hohen Unterzug mit anschliessender 20 cm
starker Decke 7,5 kN/m. Dieser horizontalen Druckkraft aus der oberen
Tabelle ist bei allen Nagelungen, Abstützungen an
Rundeisen, Pfählen oder gegen Baugrubenböschungen Rechnung zu tragen.
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